Der Mensch im Mittelpunkt –
von der Straße auf die Schulbank!

 

Straßenzüge und öffentliche Räume und waren über Jahrhunderte Räume für Begegnung und Flanieren, sozialen Austausch und Zufallsbegegnungen, spielende Kinder und menschliche Geschwindigkeit. Straßenraum neu zu denken und zu verteilen bedeutet ein neuer – alter Fokus auf den Menschen und bietet ein enormes Plus an Lebensqualität.  CITIES FOR FUTURE hat gemeinsam mit KURS FAHRRADSTADT das Konzept eines Superblocks für den Hamburger Stadtteil Eimsbüttel entwickelt. Damit wird die Idee der Superblocks aus Barcelona konsequent auf Hamburg übertragen.

 

Straßenraum wird Lebensraum. Öffentlicher Raum ist der Raum, der allen Bewohnern gleichermaßen zur Verfügung steht. Aktuell verkommt dieser meist zwischen den Hauswänden zu einem großen Parkplatz. Für Autos, die im Schnitt mehr als 23 Stunden ungenutzt herumstehen. Dass es anders geht, zeigen wir mit diesem Projekt. Die Straße als Begegnungsraum und großes Open Air Wohnzimmer stärkt die Gemeinschaft der Anwohner. Wesentliche Kriterien sind unter anderem mehr Grün- und Aufenthaltsflächen, das Vermeiden von Durchgangsverkehr durch Einbahnstraßenregelungen, eine Tempodrosselung auf 10km/h, Vorrang für Fußgänger und Radfahrer sowie Sharing- und Mobilitätsstationen für Fahrräder und Autos.

 

Die Straße als Treffpunkt

 
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In der Rellinger Straße wird „die Schulbank gedrückt“: Statt einer Durchgangsstraße wird der Bereich direkt vor der Grundschule zur überdimensionierten Schulbank. Ein zentrales, 50m langes und 3m breites Stadtmöbel fungiert als durchlaufendes Element und Begegnungszone wie ein dreidimensionaler roter Teppich aus Holz. Unterschiedliche Elemente wie Sitzbänke, Tische, Grillschale, Hoch- und Pflanzbeete für Urban Gardening, Kletterhäuschen und Rampen laden zum Verweilen und nachbarschaftlichem Austausch ein. Eingerahmt wird die Zone durch neues Pflaster und Grünstreifen mit Bienenwiese. Bestandsgrün wird integriert, Neupflanzungen sorgen für ein Mehr an Außenraumqualität. Für Elterntaxis werden extra Flächen am Rande der beruhigten Zone eingerichtet, der Bereich direkt vor der Schule ist Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Für ein sichereres Eimsbüttel für Groß und Klein!

 
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Aus einer Nebenstraße der Methfesselstraße wird der Hammonia-Platz: ein begehbares Notenblatt in Anlehnung an die Hammonia, die Hamburg-Hymne von Johann Albrecht Gottlieb Methfessel. Der deutsche Komponist und Dirigent ist somit nicht nur der Namensgeber einer Straße im Superbüttel, sondern bekommt seinen eigenen Platz in Hamburg.
Runde Elemente sind wie Noten spielerisch auf dem Platz verteilt und laden zum Verweilen ein, sind Urban Gardening- Pflanzinseln oder Spielelemente und Minitrampoline für Jung und Alt. Vor den Hausfassaden gibt es nun großzügige Außengastronomieflächen. Das Konzept wird abgerundet durch überdachte, abschließbare Fahrradparkplätze. Der bis jetzt noch als Parkplatz für Autos genutzte Raum wird somit zum Erholungs- und Aufenthaltsraum für die Bewohner des Superbüttel!

 
 
 

Das Superbüttel-Gebiet.

•Gesamtareal ‚Superbüttel‘: 181.960qm

•Anteil Grünanlagen / Spielplätze: 3,2%

•4.706 Einwohner

•Grünfläche aktuell: 1,23qm / Einwohner

•Verkehrsflächen: 60.179qm

•Erholungsflächen: 5.800qm

13. August 2021 vor der Rellinger Schule